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St. Bartholomäus
Kail

Pfarreiengemeinschaft

Treis-Karden

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Ein großes Ereignis für ein kleines Dorf und von allen Einwohnern sehnsüchtig erwartet: Die Vikariekirche “St. Bartholomäus” öffnete wieder nach umfangreichen Renovierungsarbeiten ihre Türen für ein feierliches Hochamt mit Pastor Hermann- Josef Floeck und den Konzelebranten Pater Jacek Pajewski sowie Pfarrer Alfons Schmitz.


Laut und festlich erschall auch die Musik der ebenfalls generalüberholten Orgel auf der Empore. Melodisch auf hohem Niveau zeigten sich während des Gottesdienstes der Kailer Musikverein und die Singgemeinschaft aus dem benachbarten Pommern. Pastor Floeck dankte dabei den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihr großartiges Engagement und lobte sie für ihr Vorbild, auch für die anderen Pfarrgemeinden. “Zur Mitfreude sind alle herzlich eingeladen, kommt und seht”, zitierte er aus dem Evangelium. “Ja, wir wären wirklich ganz arm daran, wenn wir nicht unsere Kirche hätten, die offen ist für alle

für Alte und Junge, Gesunde und Kranke, für Frohe und Leidgeprüfte, für die Glücklichen und Traurigen, für den Alltag und das Fest”, unterstrich der Seelsorger.


Noch vor wenigen Jahren ging der sorgenvolle Blick der Gläubigen in Richtung Kirchengewölbe, wo sich gefährliche Risse gebildet hatten. Die kontinuierlichen Schwingungen der Glocken vertieften vermutlich die Gewölberisse noch zusätzlich. Aber damit noch nicht genug: Der Holzwurm hatte im hölzernen Fußboden ganze Arbeit geleistet. Auch die eigentliche Zierde der Kirche, die wunderschönen Glasfenster mit wertvollen Motiven, mussten teilweise erneuert werden.  


Natürlich gingen den eigentlichen Arbeiten jahrelange Planungen voraus, vorangetrieben vom Pfarrgemeinderat. Petra Müller lobte stellvertretend dann auch spontan die zahlreichen Helfern für ihren uneigennützigen Einsatz rund um das Gotteshaus. So räumte die Freiwillige Feuerwehr der Eifelgemeinde mit engagierten Rentnern im Mai des vergangenen Jahres die Kirche aus, die anschließend eingerüstet wurde, um mit den Arbeiten beginnen zu können.  Die Frauen säuberten in vielen ehrenamtlichen Stunden das gesamte Gotteshaus. Nachdem diese Vorbereitungen getroffen worden waren, ging es an die eigentlichen Sanierungsmaßnahmen. Ein Höhepunkt dabei bildeten die kunstvoll farblich gestalteten Wände, Decken und Säulen durch die Kirchenmalerin Mrziglod-Leiss aus dem saarländischen Tholey. Was aber kostete das Ganze: rund 190.000 Euro, finanziert vom Bistum Trier und ausschließlich von der Kirchengemeinde, die noch länger daran abbezahlen muss, betonte Petra Müller in ihrem Resümee.


Natürlich gab es auch einen kurzen geschichtlichen Abriss, zumal seit etwa 1700 die Gottesdienste in Kail in einer Kirche in der Dorfmitte, das Grundstück gehört dem ehemaligen Ortsbürgermeister Güntger Michels, gefeiert wurde, die einen Rundbogen mit der Jahreszahl 1698 aufwies. Unter größten Mühen und Opfern wurde schließlich das jetzige Gotteshaus in den Jahren 1901 bis 1903 gebaut mit der Altarweihe und Einsegnung am 17. Juli 1903. Die Gesamtkosten, die nur schwer zu stemmen waren, beliefen sich auf immerhin 80.000 Reichsmark. Es folgte 1922 der Einbau der Orgel. Ein einschneidendes und noch heute unvergessenes Ereignis war die Einrichtung einer Vikarie unter dem damaligen Pastor Adam Schäfer während der Nazi-Diktatur. Neuer Vikar wurde der in ganz Deutschland bekannte spätere Kardinal Josef Höffner, der wegen seiner unbequemen Art vor den braunen Machthabern geschützt werden sollte. Es wurden auch jüdische Kinder im Pfarrhaus versteckt, damals eine waghalsige und vor allem lebensgefährliche Aktion. Die braunen Eliten vor Ort wagten aber nicht die Denunziation. Später einmal besuchte der große Kardinal das Eifeldorf, um allen für ihre Hilfe zu danken.


Doch die Kailer Kirmes und die Wiedereröffnung wurden von Einwohnern und den zahlreichen Besuchern fröhlich gefeiert. Alle waren mit ihrem Ortschef Erwin Michels froh, endlich wieder eine Kirche zu haben.


Eigens zu diesem Anlass hat Ewald Schneiders aus Kail eine sehr informative Broschüre mit einem geschichtlichen Überblick über mehr als 100 Jahre Vikariekirche “St. Bartholomäus”! zusammengestellt, dem auch von Bürgern Bilder und Scans überlassen worden sind. Man kann bestimmt bei ihm nachfragen, ob er Exemplare hat, denn es wäre zu schade, wenn dieses Wissen einfach unwiederbringlich verloren ginge.


©Heinz Kugel

August 2013

Wiedereröffnung der Kailer Vikariekirche

Wiedereröffnung der Vikariekirche Kail

Ohne das Engagement der Gemeinde wären die Sanierungsarbeiten nicht zu stemmen gewesen.

Wiedereröffnung der Vikariekirche Kail

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